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Anti-Aging mit Kollagen in der Pflege – Das ehrgeizige Eiweiß ist zurück

Kollagen feiert sein Comeback in der Hautpflege. Cremes und Seren helfen dem Protein für schöne Haut auf die Sprünge.

Das Kollagen-Comeback

Lange war das Protein Kollagen kein Thema mehr, nun spielt es wieder die Hauptrolle: Mit smarten Inhaltsstoffen sollen Cremes und Seren die Kollagenproduktion ankurbeln und damit Anti-Aging unterstützen.

 

Was ist Kollagen überhaupt?

Kollagen ist ein Eiweiß. Es macht den größten Teil des Bindegewebes aus, stabilisiert Knochen, Knorpel, Zähne und Haut. Wie ein Netz liegt es in der mittleren Hautschicht und bildet ein Gerüst aus Fasern, das die darüberliegende Oberhaut spannt. Je kräftiger das Netz, desto glatter die Haut. Im Laufe der Jahre lässt die Kollagenproduktion nach, etwa ein Prozent der Gesamtmenge verschwindet jährlich – und das bereits ab dem 25. Lebensjahr.

 

Kann man den Zellen das Kollagen fürs Anti-Aging direkt zuführen?

Mit Cremes funktioniert das nicht, die Moleküle sind zu groß, um in die tieferen Hautschichten einzudringen, wo sie gebraucht würden. Das Kollagen bleibt auf der Haut liegen. Aber auch das hat einen positiven Effekt, denn es bindet Feuchtigkeit und polstert die obere Hautschicht und Falten auf. Die Beauty-Industrie entwickelt nun Pflegeprodukte, die direkt auf die kollagenproduzierenden Zellen oder die kollagenabbauende Enzyme wirken.

Shiseido
Bio-Performance
LiftDynamic Serum
30 ml, 122 Euro

NIOD
Copper Amino Isolate
Serum 2:1
30 ml, 72 Euro

Wie wirken Kollagen-Booster in Cremes und Seren?

Kollagen in Gesichtscremes und Seren enthalten Inhaltsstoffe, die die Kollagenproduktion ankurbeln sollen, Peptide zum Beispiel. Das sind Eiweißbausteine, die aus Aminosäuren bestehen. Sie können die Wirkung des Kupfers in der Haut verstärken (zum Beispiel bei Niod), das fast in jeder Körperzelle vorkommt und mitverantwortlich für die Bildung und Stabilität des Kollagens ist.

Auch pflanzliche Inhaltsstoffe spielen eine wichtige Rolle: Ein Komplex aus der exotischen Longoza-Blüte (Dior) soll positiv auf die sogenannten Precursorzellen wirken, aus denen sich die kollagenproduzierenden Zellen entwickeln. Auch Färberdistel und ein spezieller Hefeextrakt (im Produkt von Shiseido) zielen darauf ab, die Kollagenproduktion anzuregen und Falten zu mildern. Antioxidantien wie Vitamin C neutralisieren freie Radikale und verhindern, dass das kollagenabbauende Enzym Kollagenase angeregt wird. Stoffe mit einer leicht peelenden Wirkung, Fruchtsäuren und Retinol etwa (zum Beispiel bei Rodial), werden eingesetzt, um die Neubildung von Hautzellen insgesamt anzuregen – was die Kollagenbildung stimulieren kann.

Glow durch Mikroneedling

Beim Mikroneedling werden der Haut kleine Stiche zugefügt, entweder mit einem Derma-Roller, einem Derma-Pen oder einer Needling- Pistole. Dadurch verjüngt sie sich quasi selbst: Der Körper nimmt die winzigen Verletzungen vom Mikroneedling wahr und schüttet zur Heilung Botenstoffe und Wachstumsfaktoren aus. Beim »kosmetischen Mikroneedling« dringen die Nadeln bis zu 0,3 Millimeter tief in die Haut, das macht sie durchlässiger für die Pflege und schenkt ihr einen frischen Glow. Beim »medizinischen Mikroneedling« wird 0,5 bis 2,5 Millimeter tief gestochen und so die Lederhaut erreicht. Dadurch wird nicht nur die Kollagen-, sondern auch die Hyaluronsäure- und Elastin-Produktion angeregt. Bis man etwas sieht, vergehen allerdings ein paar Monate. Hauterneuerung und Kollagenaufbau brauchen Zeit.

 

Kann die richtige Ernährung beim Anti-Aging und Kollagenaufbau helfen?

Absolut! Kommen Fisch, Fleisch, Sojaprodukte, Eier, Nüsse und Hülsenfrüchte auf den Teller, ist die Haut gut versorgt. Denn eine proteinreiche Ernährung liefert dem Körper ausreichend Aminosäuren für den Kollagenaufbau. Auch auf dem Speiseplan sind Antioxidantien wichtig, darum sollte man bei der Ernährung auf einen Mix aus rotem und orangefarbenem Obst und Gemüse achten, tiefrote und dunkle Beeren essen und dafür sorgen, dass genug Vitamin C aufgenommen wird. Denn das übernimmt noch einen Zweitjob: Es vernetzt die Fasern der Haut. Verzichten sollte man auf Zucker. Achtung, viel davon steckt auch in Obst. Er fördert die sogenannte Glykation im Körper. Bei dieser Verzuckerung reagieren Proteine mit Kohlenhydraten. Dabei entstehen die sogenannten Glykationsendprodukte, die das Kollagen weniger elastisch machen – und dadurch bilden sich unliebsame Falten.

DIOR
Capture Totale Le Sérum
50 ml, 195 Euro

©MURIEL LIEBMANN/THELICENSINGPROJECT.COM (1)